Sonntag, 6. März 2016

Rezension ~ Blut und Feuer ~

Blut und Feuer 
Alexandra Bracken
Goldmann Verlag
Broschiert
12,99 
608 Seiten




 
Klapptext
 Seit Ruby übersinnliche Fähigkeiten besitzt, geht sie durch die Hölle. Denn die Regierung hat es auf Menschen wie sie abgesehen und greift Ruby und ihre Gruppe immer wieder an. Aber sie geben nicht auf und haben sogar einen Gefangenen genommen. Der allerdings wird immer mehr zu einer großen Gefahr für sie alle. Es handelt sich um Clancy Gray, den Sohn des Präsidenten – und auch er verfügt über ähnliche Fähigkeiten wie Ruby. Allein sie kann seine manipulativen Kräfte im Zaum halten. Nur ein unachtsamer Moment und Clancy könnte die ganze Mission und ihrer aller Leben in Gefahr bringen ...

Meine Meinung
Hier war er also, der letzte Teil dieser tollen Trilogie! 
Nachdem der zweite Band mit einem wirklich gemeinen Cliffhanger endete, musste ich mich eine ganze Weile gedulden bis mir endlich das Ende offenbart wurde. Leider war dies nicht das, was ich mir davon erhofft hatte..
Aber alles mal nach der Reihe. 
Nachdem Ruby mit ihren Freunden und einigen Agenten der Children's League einem Anschlag auf ihr Hauptquartier entkommen konnte, versuchen sie nun zur Range, einem alten geheimen Quartier der League zu gelangen, um dort einen Unterschlupf zu finden und neue Pläne schmieden zu können. Allein schon der Weg dorthin entpuppt sich als knifflig und voller Tücken, allerdings auch voller Überraschungen und einer unerwarteten Wiedervereinigung. In der Range angelangt versucht Ruby weiterhin ihren Plan, die gefangenen Kids aus dem Rehabilitationslager Thurmond zu befreien, zu verfolgen und die anderen mit ins Boot zu holen. Doch das gestaltet sich als gar nicht so einfach, da immer neue Komplikationen auftauchen und sie ihre Prioritäten auf die anderen Kids abstimmen muss. Durch ihre Position und Freundschaft zu Liams Bruder Cole entfernen sich ihre Freunde immer weiter von ihr und Ruby ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen und ihren Plänen.
Als sei dies nicht genug werden Liam und Cole entführt und nun trägt Ruby mehr Verantwortung auf ihren Schultern, als sie je geahnt hätte. Welche Entscheidungen wird sie letzendlich fällen und wird sie ihr Ziel, Thurmond zu zerstören, erreichen können?
Actionreich, rasant, groß. Diese Adjektive schwirrten mir vor dem Lesen im Kopf. Leider jedoch entpuppte sich dies als nicht ganz korrekte Erwartungshaltung. Trotz vieler Momente der Spannung und auch einigen unerwarteten Wendungen wirkte die Handlung auf mich in die Länge gezogen und oftmal fehlte mir die nötige Dynamik, um die Handlung ordentlich voranzubringen. Viele Pläne zogen sich hin und ich fühlte mich ein wenig, als würde ich mich im Kreis bewegen und nicht vom Fleck kommen. Zum Ende hin gab es zwar einen Showdown, doch nicht in dem Umfang, den ich mir für diese Trilogie gewünscht habe. 
Ich muss sagen, ich bin auch nicht sicher, ob sich Ruby im letzten Teil dieser Reise noch groß weiterentwickelt hat. Oftmals hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass sich ihre Entscheidungen und Fehler in einer Weise wiederholen obwohl sie eigentlich die Folgen schon vorhersehen konnte. Trotzdessen ist besonders in diesem finalen Teil zu sehen, wie sehr sie sich verändert hat. Aus einem vor sich selbst und ihren Fähigkeiten fürchtenden Teenager ist eine starke junge Frau geworden, die sich für ihre Freunde einsetzt, ihre Ziele verfolgt und alles in ihrer Macht stehende tut, um anderen Kids zu helfen und ihnen zu einem Leben in Freiheit zu verhelfen. Bei all ihren schweren Entscheidungen steht sie in einem Zwist mit sich und ihren Gefühlen und zeigt somit, dass auch sie nur ein Teenager ist, der sich nichts sehnlicher wünscht als eine Wahl im Leben zu haben. 
Auch Liam ist nicht mehr derselbe. Er verfolgt seine eigenen Pläne, hat Geheimnisse und wird mehr und mehr zu einer Führungspersönlichkeit, zu dem die Kids aufsehen. Er bleibt sich allerdings in vielerlei Hinsicht treu und versucht einen möglichst gewaltfreien Weg zu gehen, wie er es bereits immer getan hat. 
Trotz des gleichen Ziels geraten sich Ruby und Liam bei der Ausführung ihrer Pläne in die Quere und ihre Gefühle füreinander geraten mehr und mehr in den Hintergrund. Zwar gab es schon immer nicht allzu viele romantische Momente zwischen den beiden doch in diesem Teil wurden es noch weniger, was mich wirklich oft verzweifeln lies, denn genau nach diesen Momenten hielt ich besonders Ausschau. Doch wenn sie dann mal passierten, lies Bracken ihre gefühlvolle Seite reinfließen und zauberte eine schöne Portion Romantik in eine manchmal auch hoffnungslose Situation.
Und doch waren ihre Charaktere gut durchdacht und ausgearbeitet, boten eine Vielschichtigkeit und Tiefe, die einen nachdenken und hinterfragen lies. Oft grübelte ich über meine Entscheidungen in einer solchen Situation hin und kam zu dem Schluss, dass Bracken sich mehr als gelungen mit ihren Figuren auseinandergesetzt und alles gut durchdacht hat.
Sprachlich befand ich mich wieder auf gewohntem Terrain, fand mich gut in ihre Erzählung hinein, leider ab und zu nicht ganz so gut zurecht, da die Beschreibungen an manchen Stellen erst durch wiederholtes Lesen ersichtlicher wurden. Mir persönlich waren die Kapitel oft etwas zu lang geraten doch das wurde durch Brackens flüssigen Schreibstil etwas ausgeglichen.

Mein Fazit
Leider bekam ich kein dynamisches Finale und an habe viele kleine Mängel aufzuführen, die dieses Buch nicht gerade auf mein Siegertreppchen befördern doch im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit Brackens Vision und bereue nicht, diese Reise mit Ruby gemacht zu haben! 
Daher kann ich nur sagen, weiterlesen lohnt sich, allein schon um herauszufinden, wie sie versucht ihre Welt zu einem besseren Ort zu machen.
 

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